Mitgliederversammlung des Partnerschaftsvereins Hürth informierte über ein ereignisreiches Jahr
„Als wir bei der Mitgliederversammlung vor ziemlich genau einem Jahr über den gerade geschlossenen Freundschaftsvertrag mit Peremyschljany in der Ukraine berichteten, konnte sich keiner vorstellen, wie schnell diese Freundschaft auf eine harte Probe gestellt würde. Mit der nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine gemeinsam mit der Stadt organisierten Hilfsaktion für die Partnerstadt und die Ukraine haben wir diese Prüfung aber beeindruckend bestanden“, stellte der PVH-Vorsitzende Rüdiger Winkler zu Beginn seines Vorstandsberichts fest. Er bedankte sich noch einmal bei Bürgermeister Dirk Breuer, den engagierten Mitarbeitern der Stadtverwaltung und den rund 400 ehrenamtlichen Helfern, ohne die diese einzigartige Unterstützung nicht möglich gewesen wäre. Bisher sind fast 700 Paletten mit Sachspenden gesammelt, sortiert, verpackt und über die polnische Partnerstadt Skawina in die Ukraine transportiert worden. PVH-Schatzmeister Reinhard Schmitt-Berger ergänzte den Bericht mit Informationen zu den Geldspenden mit denen es bereits möglich war, ein mobiles Röntgengerät und ein Notstromaggregat für Peremyschljany zu kaufen. „Vielen Unternehmen, Vereine, Schulen und private Initiativen gilt unser Dank dafür. Geldspenden werden aber auch weiterhin benötigt, um nach dem Ausbleiben der Sachspenden die Hilfslieferungen durch den Kauf von Hilfsgütern aufrechterhalten zu können“, appellierte Schmitt-Berger an die weitere Spendenbereitschaft.
Aber auch Afrika ist durch den Ukrainekrieg schwer betroffen. Insbesondere steigende Energie und vor allem Lebensmittelpreise machen es immer größeren Bevölkerungskreisen kaum noch möglich, die Lebenshaltungskosten zu decken. Dies gilt auch für Hürths kenianische Partnerstadt Kabarnet. Um hier zumindest zu Weihnachten den bedürftigen Familien eine Sorge zu nehmen, konnten aus der PVH Weinachtspendenaktion 2021 pünktlich zu Heiligabend über 800 Familien ein Lebensmittelpaket in Empfang nehmen. Eine Spendenaktion für dieses Jahr ist bereits in Vorbereitung.
„Ich bin außerdem froh, dass wir trotz der weltweiten Krisen, den Ausbau der Kabarnet-Hürth-Schule weiter vorantreiben konnten. Nachdem im Frühjahr 2021 zwei zusätzliche Klassenräume fertiggestellt wurden, wurde schon im Herbst desselben Jahres mit dem Bau von vier weiteren Klassenräumen begonnen, um genügend Unterrichtsraum zur Verfügung stellen zu können. Der Erweiterungsbau ist nahezu abgeschlossen und kann zu Beginn des neuen Schuljahres im Januar 2023 genutzt werden. Seit der von Hürth initiierten Gründung der Schule im Jahr 2007 hat sich die Zahl der Schülerinnen und Schüler von 39 im Gründungsjahr auf jetzt rund 400 im kommenden Schuljahr 2023 entwickelt“, wusste Winkler weiter zu berichten. Mit 28 Schülerstipendien aus der ökumenischen Aktion „Bildung gegen Armut“ ist ein Besuch der Schule auch ärmeren Familien möglich.
Auch die Kontakte zu den weiteren Hürther Partnerstädten wurden nicht vernachlässigt. Dies gilt insbesondere für die polnische Partnerstadt Skawina, ohne die der Transport der Hilfsgüter in die Ukraine kaum möglich gewesen wäre. Dem Albert-Schweizer-Gymnasium ist es schließlich zu verdanken, dass mit dem Besuch von Schülerinnen und Schülern der Partnerschule in Burhaniye auch der Kontakt zu der türkischen Partnerstadt aufrechterhalten wurde.
Die Versammlung schloss mit der Ehrung langjähriger Mitglieder.Für die musikalische Begleitung sorgte der für die Musikschule Auftakt tätige Konzertpianist Nageeb Gardizi, der mit mehreren Stücken am Flügel alle Anwesenden verzauberte.