Auch Frauengruppen in unserer Partnerstadt Kabarnet in Kenia bedürfen unserer Unterstützung
Wie viele aktuelle Studien zeigen, haben nach zwei Jahren Corona-Pandemie Gewalt gegen Frauen, Armut und Diskriminierung von Frauen in Afrika, Asien und Lateinamerika zugenommen. Die trifft ebenfalls auf das Leben von Frauen in unserer Partnerstadt Kabarnet zu, auch wenn die Lage in Kenia bei weitem nicht so dramatisch ist, wie in den westafrikanischen Staaten.
Der schreckliche russische Angriffskrieg auf die Ukraine fordert seine Opfer. Aber nicht nur die Menschen in der Ukraine sind verzweifelt. Der Krieg in der Ukraine verschärft auch die Not der Menschen in den Ländern des Globalen Südens, wo insbesondere in Afrika das Risiko von Hungersnöten steigt. Es wächst auch die Furcht vor Kürzungen von Entwicklungshilfemitteln. Ein starkes Engagement für die Ukraine und für den Globalen Süden dürfen sich nicht gegenseitig ausschließen. Pandemie und Dürren haben Afrika stark getroffen, die Preise von Getreide und Dünger sind stark gestiegen. Die afrikanischen Staaten sind nach Pandemie und wirtschaftlichen Einschränkungen verschuldet und können nicht intervenieren. Mehr denn je muss deshalb von uns alles getan werden, um menschliche Sicherheit auch in Afrika zu gewährleisten.
Die Stadt Hürth und der Partnerschaftsverein Hürth (PVH) unterstützen seit der Begründung der Städtepartnerschaft mit Kabarnet im Jahr 1988 die dortigen Frauengruppen, um mit beruflicher Qualifizierung und Anschubinvestitionen in Gemüseanbau, -verarbeitung und-vermarktung, in Tierzucht, Handwerk und anderen Geschäftsmodellen zum Gender Empowerment beizutragen und die Lebensbedingungen zu verbessern, damit diese Frauen langfristig gut und unabhängig leben können. Beispielhaft sei hier nur die „Wisdom Widows Self Help Group“ vorgestellt, die sich dank der Hilfe aus Hürth gut entwickelt hat. Diese Gruppe besteht seit 2010. Mitglieder sind arme Witwen, die nur durch die gemeinsame Arbeit in der Gruppe den Lebensunterhalt für sich und Ihre Kinder sicherstellen konnten und können. Auf sich alleingestellt hätten sie in der auch in Kenia von Männern beherrschten Geschäftswelt keine Chance gehabt und wären auf Almosen oder Prostitution angewiesen gewesen. Die bisherige Unterstützung beim Kauf von Kühen und Wassertanks hat diese Entwicklung zum Glück verhindert. Aber noch haben nicht alle Mitgliedshaushalte eine eigene Kuh, so dass die Unterstützung fortgesetzt werden muss. Bei dem Besuch einer Delegation aus Hürth im April dieses Jahres übergab die Gruppe ein Dankschreiben und zeigten voller Stolz die mit Hürther Spenden im Jahr 2019 angeschafften Wassertanks und die Kühe, die mit inzwischen geborenen Kälbern die Herde vergrößert haben.
Die wirtschaftliche Stärkung von Frauen (-Gruppen) ist ein wichtiges Ziel, um in Afrika Gewalt und Armut zu überwinden und die Rolle der Frauen zu stärken.