„Ich freue mich sehr, im Rahmen des „Café International“ der RASOM Vereinigung nicht nur unsere beeindruckende Bilanz der Ukrainehilfe, sondern insbesondere auch unsere kenianische Partnerstadt Kabarnet und die seit fast 30 Jahren von Hürth und dem PVH dort imitierten und unterstützten Projekte vorstellen zu können,“ begrüßte der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Rüdiger Winkler, die zahlreich erschienen Gäste.
Die Projektinitiative RASOM, die sich seit 2022 für Geflüchtete aufgrund des Krieges in der Ukraine engagiert, organisiert regelmäßig das „Café International“ für alle Hürther Bürgerinnen und Bürger. Es findet regelmäßig jeweils am ersten Samstag im Monat in der Zeit von 15:00 bis 17:00 Uhr statt.
Im November Café hatte der PVH Gelegenheit seine Arbeit mit dem Schwerunkt auf Kabarnet vorzustellen. Mit großem Interesse verfolgten die Gäste die Präsentation und den Vortrag über die vielfältigen Hilfsprojekte. „Nur durch die Städtepartnerschaft in vielen Jahren gewachsenen engen persönlichen Kontakte mit unseren Ansprechpartnern in Kabarnet ist es möglich unsere Unterstützungsleistungen vertrauensvoll vor Ort abzuwickeln,“ betonte Winkler bei seinem Vortrag. Er informierte, dass sich die Hilfsprojekte auf drei Bereiche konzentriert worden sind, um nicht mit der Gießkanne das Geld zu verteilen, sondern es gezielt für nachhaltig wirkende Projekte zu verwenden.
Der erste Bereich ist die Unterstützung von Selbsthilfegruppen, insbesondere von Frauen, die sich in gemeinsamer Zusammenarbeit bemühen, das Familieneinkommen zu verbessern. So gibt es in Kabarnet und Umgebung diverse Kühe, Hühner oder Ziegen die mit Unterstützung aus Hürth angeschafft wurden.
Der zweite Bereich betrifft die Wasserversorgung und die Abwasser Entsorgung. Neben großen Frischwassertanks an einer Quelle im Ort wurde durch ein schon vor 20 Jahren errichtetes Schlachthaus und dem Bau vor Toilettenanlagen z.B. an einem Waisenhaus dafür gesorgt, dass das Abwasser nicht unkontrolliert in die Landschaft läuft.
Der wichtigste Bereich ist jedoch die schulische Bildung, die angesichts eines Bevölkerungswachstums, das trotz aller Bemühungen immer noch bei 2,6 % pro Jahr liegt, für die Zukunft Kenias von entscheidender Bedeutung ist. Nur gut ausgebildete junge Menschen haben auch in Kenia eine Chance auf ein gutes Leben und kommen nicht auf den Gedanken, sich aus wirtschaftlicher Not auf den Weg nach Europa machen zu müssen. Zurzeit liegt der Schwerpunkt unserer Unterstützung auf dem Ausbau der „Kabarnet-Hürth Secondary Day School“. Im Gegensatz zu den meisten als Internat geführten weiterführenden Schulen steht diese Schule ausschließlich den Schülerinnen und Schülern aus Kabarnet als reine Tagesschule zur Verfügung.
Winkler schloss seine Ausführungen mit dem Hinweis, dass trotz aller Unterstützung aus Hürth, Armut und Unterernährung auch in Kabarnet noch ein Thema sei. Nach dem UN-Welternährungsbericht 2024 leidet auf dem afrikanischen Kontinent jeder fünfte Mensch an Hunger. Extremwetter, der Ukraine-Konflikt und Covid-19 haben die Situation verschlimmert.
Insbesondere für Bedürftige und andere vulnerable Bevölkerungsgruppen gibt es kein soziales Netz. Die Auswirkungen treffen die Menschen unmittelbar und hart.
„Nach den erfolgreichen Lebensmittel-Hilfsaktion der letzten Jahre wollen der Partnerschaftsverein und die Stadt auch in diesem Jahr schnell und unmittelbar Hilfe leisten und vielen bedürftigen Familien in unserer Partnerstadt ein Lebensmittelpaket zu Weihnachten bescheren. Dafür brauchen wir Spendenunterstützung aller Hürther“, ist deshalb Winklers Schlussappell.