HÜRTH (pü). Mit einem dreitägigen abwechslungsreichen Programm würdigten die Stadt Hürth und der Partnerschaftsverein Hürth das 50-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit Spijkenisse/Nissewaard (Niederlande) und Thetford (Großbritannien) sowie das 20-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit Skawina (Polen).
Rund 35 Gäste aus diesen Partnerstädten und der Partnerstadt Argelès-sur-Mer haben daran teilgenommen. Hochrangigste Besucher waren der stellvertretende Bürgermeister Norbert Rzepisko aus Skawina, die Bürgermeister Antoine Parra aus Argelès-Sur-Mer und Terry Jermy aus Thetford sowie die Bürgermeisterin Mirjam Salet aus Spijkenisse/Nissewaard.
Neben dem Besuch eines Platzkonzertes, das von der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Fischenich ausgerichtet wurde, standen unter anderem eine Busrundfahrt durch die Eifel, eine Führung durch das EkoZet Energie-Kompetenz-Zentrum des Rhein-Erft-Kreises, die Einsegnung der neuen Pietà im Heiligenhäuschen an der Brentenstraße im Stadtteil Efferen und die Pflanzung eines Baumes aus Spijkenisse/Nisseward im Bürgerpark hinter dem Familienbad auf dem Jubiläumsprogramm.
Höhepunkt war das Partnerstädtefest, das die Stadt Hürth und der Partnerschaftsverein im Veranstaltungssaal des 10Pin-Entertainment-Centers an der Sudetenstraße im Stadtteil Hermülheim veranstalteten. Für die musikalische Begleitung hatte die Big Band der städtischen Josef-Metternich-Musikschule gesorgt. Auf dem Programm stand unter anderem ein Auftritt des Tanzpaares Anja und Andreas Fratini von der Ehrengarde Efferen von 1992 e.V.
Bevor sich die Bürgermeister und die Bürgermeisterin ins Goldene Buch der Stadt Hürth eintrugen, würdigten die Repräsentanten der Partnerstädte sowie Bürgermeister Dirk Breuer und Partnerschaftsvereinsvorsitzender Rüdiger Winkler in ihren Ansprachen die große Bedeutung und die Errungenschaften der Städtepartnerschaften.
„Weil es um Kontakte von Mensch zu Mensch geht, haben die Partnerschaften auch dazu beitragen können, Verständnis füreinander aufbringen zu können. Denn damit zusammenwächst, was zusammengehört, brauchten wir Menschen, die diesen Prozess trugen. Heute stehen die Pflege der persönlichen Beziehungen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt haben, sowie die gemeinsamen Aufgaben der Kommunen im Vordergrund. Städteplanung und -marketing, Arbeitsmarkt und Infrastruktur, Familienfreundlichkeit und Umweltschutz – das sind Fragen, die uns alle gleichermaßen bewegen, das sind Fragen, auf die wir alle nach neuen Antworten suchen. Das sind Bereiche, in denen wir neben Kunst und Kultur auch künftig einen intensiven Austausch pflegen können“, betonte Bürgermeister Dirk Breuer in seiner Ansprache.
„Die Begründung der Städtepartnerschaften mit Thetford und Spijkenisse bereits im Jahre 1966 ist Teil der europäischen Nachkriegsgeschichte mit der Versöhnung zwischen ehemaligen Kriegsgegnern. Mitte der 1960er Jahre gehörte Hürth zu einer der ersten Städte in Deutschland, die damit der Völkerverständigung einen besonderen Wert beigemessen haben. Gleiches gilt für die Verbindung mit Skawina, die 1987 noch zu Zeiten des Eisernen Vorhangs begann und nach der politischen Befreiung in Osteuropa 1996 auch offiziell besiegelt werden konnte“, erinnerte Partnerschaftsvereinsvorsitzender Rüdiger Winkler in seiner Ansprache.
Spijkenisse liegt in der Provinz Süd-Holland auf der Insel Voorne-Putten in unmittelbarer Nähe von Rotterdam. Sie ist eine junge Stadt mit rund 78.000 Einwohnern. In den letzten vierzig Jahren hat sich Spijkenisse von einem kleinen Dorf zu einer mittelgroßen Stadt entwickelt. Im vorigen Jahr wurde sie in die Gemeinde Nissewaard eingegliedert.
Thetford ist eine ländliche Stadt, die im Zentrum der Region East Anglia und in der südwestlichen Ecke der Grafschaft Norfolk an der Grenze zu Suffolk liegt. Durch Thetford verlief bis 1989 die Hauptverkehrsader (A11) zwischen London und der bedeutenden Großstadt Norwich.
Skawina ist rund 15 Kilometer von der Universitätsstadt Krakau entfernt und mit dieser durch eine Schnellstraße verbunden. Die Stadt besteht aus 15 Ortsteilen. Es gibt zwei katholische Pfarrgemeinden, Kulturhaus, Volkskapelle, Ballettgruppe, Kino, zwei kleine Schwimmbäder, sieben Kindergärten, fünf Grundschulen, zwei Oberschulen. Die Sonderschule Nummer fünf wurde von Hürth besonders unterstützt.